MedienKM: Ergebnisse
Einführung
Die Informations- und Medientechnologien sind in der heutigen Bevölkerung kaum weg zu denken. Wie die [FPR14] zeigt, ist es für die junge Generation kaum vorstellbar, ohne diese Technologien aus zu kommen. Sie können im Alltag auf verschiedenste Weise gebraucht werden: Zum Telefonieren, Simsen, Chatten in sozialen Netzwerken, Schreiben und Verschicken von Mails, Austausch von Bildern, Musik- oder Videodateien. Diese Vielfalt an Technologien werden in diesem Artikel zusammengefasst und als „moderne digitale Geräte“ bezeichnet.
Die Vermittlung der Medienkompetenzen und deren Umgang sind in der Schule sehr umstritten: Es scheint, dass diese Kompetenzen genau so gefordert werden sollen, wie die sprachlichen und mathematischen Kompetenzen. Aber wie wird diese Forderung in der Schule umgesetzt?
Die stetige und rasche Weiterentwicklung der Technologien setzen die Lehrergeneration zusätzlich unter Druck, da die SchülerInnen oft sehr schnell mit den neuesten Trends in Kontakt treten und sich damit auseinandersetzen. Oft unterscheidet sich das LehrerInnen- und SchülerInnenniveau der Medienkompetenzen kaum. Daher hatte, und dies trifft auch heute noch zu, man die Auffassung, dass diese Kompetenzen eher schwer zu vermitteln sind. Um dem entgegen zu wirken, wurden Studienfächer wie Informatik für Lehramtsstudenten eingeführt, die jedoch immer mehr in den Hintergrund rücken. Darüber hinaus wird oft beklagt, dass die privaten Eigentümer der SchülerInnen deutlich moderner sind als das Eigentum der Schulen, was zu einer schwierigen Lehre führen kann.
In Deutschland wird die informatische Grundbildung auf verschiedenen Wegen vermittelt, sei es fächerintegriert, als Wahl- oder Pflichtfach. Eine Zusammenfassung dieser Thematik bietet dieser Übersichtsartikel [Bi14].
Aufgrund dieser Bedingungen sehen wir die Medienkompetenz einer Lehrkraft als einen zentralen und wichtigen Punkt in der Lehrerbildung, die wir befragen wollten. Auch die persönliche Erfahrung, dass eine Lehrperson beim Unterrichtsthema Tabellenkalkulation jede einzelne Tasteneingabe den SchülerInnen vorgelesen hat, veranlasste uns dazu, eine Umfrage zu starten.
Die Umfrage, die wir in diesem Artikel präsentieren, versucht zwei Extreme zu verbinden: während auf der einen Seite die Gesellschaft und Ministerien die Vermittlung der Medien- und Informationstechnologien erwarten und anstreben (wie zum Beispiel in diesem Diskurs [St14]), übernehmen immer weniger Hochschulen die Verantwortung, die Lehramtsstudenten in der Medienbildung zu fördern. Durch die Umfrage versuchen wir die Erwartungen an die aktuell tätigen Lehrkräfte, welches die Grundausbildung der Medien- und Informationsbildung betrifft, zu evaluie
Übersicht
Dieser Artikel beginnt mit einer aktuellen Einschätzung der IKT-Kompetenzen (Informations- und Kommunikations-Kompetenzen) und einem Bezug zu dein Bildungsplänen. Danach folgt eine detaillierte Beschreibung der Umfrage mit einer kurzen Schlussfolgerung. Der Artikel schliesst mit einem Ausblick auf Perspektiven.
Aktuelle Einschätzungen der IKT-Kompetenzen
ICILS Die ICILS-Studie 2013 von Bos et al. [Bo14] zeigt eindrucksvoll, dass deutsche Schüler/innen der achten Klasse nicht über die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen verfügen, die sie für eine (aktive) Teilnahme in einer von digitalen Medien geprägten Gesellschaft / Welt benötigen.
Bei der ICILS-Studie handelt es sich wie bei der PISA- und TIMSS-Studie um eine repräsentative internationale Vergleichsstudie. Im Unterschied zu PISA- und TIMSS werden mit der ICILS-Studie jedoch keine fachlichen, sondern überfachliche Kompetenzen in Bezug auf Computer- und Informationstechnologie gemessen [Bo14 S. 9]. Die Studie besteht insbesondere aus Aufgaben, die die SchülerInnen direkt am Computer bearbeiten [Bo14 S. 98ff.]. Neben den computerbezogenen Aufgaben, mit Hilfe derer die Kompetenzen der SchülerInnen gemessen werden, kommen in der Studie eine Reihe von Fragebogenerhebungen, die sich an die SchülerInnen, die Lehrenden, Schulleitungen und IT-Koordinatoren wenden, etwa zu den Rahmenbedingungen an den Schulen zum Einsatz [Bo14 S. 44].
Im Ergebnis zeigt die Studie, dass SchülerInnen in Deutschland im Mittel einen Wert von 523 Punkten erreichen, bei einer Standardabweichung von 78 Punkten. Damit liegen die Ergebnisse der deutschen SchülerInnen signifikant über dem internationalen Mittelwert von 500 Punkten. Im Mittel erreichen die SchülerInnen damit allerdings nur Kompetenzen der Stufe 3. Sieht man sich die Verteilung auf die einzelnen Kompetenzstufen etwas genauer an zeigt sich die folgende Verteilung: 7,4% der SuS erreichen Kompetenzstufe 1, 21,8% erreichen Kompetenzstufe 2, Kompetenzstufe 3 wird von 45,3% erreicht, während Kompetenzstufe 4 nur von 24% und Kompetenzstufe 5 von 1,5% erreicht werden. Zusammenfassend kann hierzu festgehalten werden, dass nur etwa ein Viertel der SchülerInnen über Kompetenzen verfügt, die sie in die Lage versetzen eigenständig nach Informationen zu recherchieren und diese aufzubereiten. Betrachtet man die Ergebnisse gesondert nach der Schulform, in der ICILS-Studie wird nur zwischen Gymnasien und weiteren Schulen der Sek1 unterschieden, ergibt sich ein besserer Bild für die Gymnasien. SchülerInnen auf einem Gymnasium erreichen im Mittel $570$ Punkte, bei einer Standardabweichung von 54 und damit signifikant höhere Werte als SchülerInnen anderer Schulformen. SchülerInnen an einer anderen Schule der Sek1 erreichen im Mittel 503 Punkte, bei einer Standardabweichung von 68 [Bo14 S. 133]. Bei den SchülerInnen die ein Gymnasium besuchen erreichen etwa die Hälfte (44,7% erreichen Kompetenzstufe 4, 3,4% erreichen Kompetenzstufe 5) Kompetenzen, die sie in die Lage versetzen, "eigenständig Informationen zu ermitteln, zu organisieren und selbstständig informationsbezogene Produkte, wie z.B. Präsentationen, zu erstellen." [Bo14 S. 135].
ITK.Basic Eine andere Studie hat gezielt die Medienkompetenzen der Lehramtsstudenten, SchülerInnen und Dozenten evaluiert [ZM11].
Diese Studie zeigt, dass das Lehramtsstudium keinen Beitrag zur Medienkompetenz leistet, ausser einer kritischere Haltung, auch wenn Dozenten mehr kompetentes Wissen aufzeigen. Zusammen mit der ISIS Studie, ist also zu schliessen, dass LehrerInnen kaum Fachexpertise in Informations- und Medientechnologien zeigen, was wir aber vom Unterricht erwarten und für wichtig erachten.
Bildungspläne
Bildungspläne zu den medienrelevanten Themen sind, in Baden-Württemberg, anwesend seit Jahrzehnten. Die aktuell gültige Fassung heisst Informationstechnische Grundbildung [MfK04] und ist sehr auf Desktop-Programmen zentriert. Das Kommende Bildungsplan heisst das Mediencurriculum [RJ15] und zieht das Fokus in der Richtung von Medienanalyse und -gestaltung.
Beide Bildungspläne versuchen die IKT-Kompetenzen durch unterschiedliche Methoden und Fächerintegration zu unterstützen: Bei dem ITG-Bildungsplan sind explizit die Verantwortlichen benannt (DeutschlehrerInnen sind für die informationstechnischen Grundbildung in 5. und 6. Klasse zuständig, MathematiklehrerInnen ab der 7. Klasse). Bei dem Mediencurriculum sind viele Anregungen von Lernressourcen angegeben, um LehrerInnen im fächerintegrierten ITG zu unterstützen. Soweit wir lesen konnten sind in diesen Bildungsplänen nur die Zielkompetenzen formuliert. Daher haben wir während unserer Schulbesuche die Befürchtung gehabt, dass Medienkompetenzen vernachlässigt werden.
Normale Hilfsmittel wie Lehrbücher könnte solch einer Vernachlässigung entgegenwirken. Da jedoch die Medienbildung fächerintegriert stattfinden soll, werden die aktuellen Klassiker der ITG-Lehre [Enter, StartIT] eher ungern gekauft.
Diese Unschärfe hat uns dazu ermutigt, eine kleine Erhebung zu starten. Dieser Artikel versucht die aktuelle Wahrnehmung von Möglichkeiten und Risiken in Bezug auf die Medienbildung in den Schulen darzustellen.
Die Umfrage
Die Umfrage besteht aus 15 Fragen, die per E-mail an die Poststellen von circa 4000 öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg geschickt wurden. Adressiert waren sie an SchuldirektorenInnen und Medienbeauftragte.
Die Teilnehmer konnten sich zusätzliche Informationen über die Risikofaktoren, die durch einen Kompetenzmangel im technischen Bereich entstehen könnten, einholen. Technisch wurde die Umfrage als einfaches HTML-Formular gestaltet, die per Mail verschickt wurde.
Diese Methode brachte den Vorteil, dass die Antworten direkt in dem E-mail-Client beantwortet werden konnte. Ein Sitzung-Cookie vermied eine zweifache Einreichungen. Ein Bild der Umfrage in Thunderbird 31.5 auf MacOSX ist in Abbildung oben zu sehen.
Die Umfrage zählt 380 Fragebögen, wobei circa 40 davon die Umfrage per E-mail beantwortet haben. Eine E-mail-Antwort mit einer Checkbox ist in Abbildung 2 sichtbar.
Die Umfrage hat 380 Antworte erreicht, wobei ca. 40 davon die Umfrage per Mailantwort geantwortet haben, indem Sie die Textvariante benutzt haben: Ein Emailantwort, wo ein Checkbox meist durch Buchstaben repräsentiert wird.
Die TeilnehmerInnen wurden am Emailversand nicht selektiert. Daher sind die Antwort selektiert worden, da sich das angegebene Mediencuricculum nur auf die Sekundarstufe 1 bezieht. Über die Hälfte der Befragten Grundschullehrkräfte, was eine Tendenz des immer beliebter Computereinsatzes in den Grundschulen zeigt.
Hypothesen der Umfrage
Für diese Umfrage haben wir die folgenden Hypothesen aufgestellt, die wir durch die Antworte validieren wollten. Diese Antworten sind als Einschätzungen der DirektorInnen und Medienbeauftragten.
- H1: Es herrscht ein grosser Mangel an Erfahrungen und Selbstverstrauen bei der Wissensvermittlung der Informations- und Medientechnologien.
- H2: Die Lehrer, die Informatik als Studienfach hatten, sind weniger als 20%.
- H3: Ein Mangel an technischen Kompetenzen kann die Qualität der Lehre, sowie den Auftrag der IKT-orientierten Bildungspläne beeinflussen.
- H4: Der Bedarf an einer allgemeine Grundausbildung in der Medienbildung wird für wichtig gehalten.
- H5: Die Methode, die Medienbildung fächerintegriert zu vermitteln, ist umstritten.
Ergebnisse der Umfrage
In diesem Absatz prüfen wir die aufgestellten Hypothese durch die evaluierten Antworte.
H1 Mangel an Selbstvertrauen in die technologischen Kompetenzen
Die Hypothese H1, dass ein Mangel an Erfahrungen und Selbstvertrauen herrscht, kann durch die Fragen:
- Wie schätzen Sie die computertechnischen Kenntnisse ihrer Kollegen ein, die dieses Fach nicht studiert haben?
- Gibt es Unterschiede zwischen den Kollegen, die Informatik studiert haben und unterrichten und die, die es fachfremd unterrichten?
Antwortübersicht für "Wie schätzen Sie die Kenntnissen der Kollegen die dieses nicht studiert haben?" und "Gibt es Unterschiede zwischen den Kollegen, die Informatik studiert haben und unterrichten und die, die es fachfremd unterrichten?" für die Lehrkräfte in der Sekundarschulen.
Die Antwortergebnisse in der Abbildung oben zeigt, dass die Teilnehmer ein starkes Vertrauen in die computertechnischen Kompetenzen der Kollegen haben, aber auch, dass es einen Unterschied zwischen den studierten und nicht studierten Informatiker gibt.
Daraus kann man schliessen, dass die Hypothese H1 sich widerlegt hat, da eine positive Einschätzung der Kompetenzen der Kollegen herrscht. Die Kenntnisse der Kollegen wurden wahrscheinlich durch Eigenrecherchen oder Fortbildungen erworben oder die Antworte wurden mit den eigenen Kenntnissen verglichen
H2 Wenige Lehrer haben Informatik studiert
Die Hypothese H2, dass LehrerInnen, Informatik als Studienfach wählten, beträgt weniger als $20%$, kann sich durch die Frage in der Abbildung oben rechts validieren lassen.
Für die Sekundarschulen:
unter 5% | unter 20% | unter 50% | über 50% |
117 | 19 | 1 | 1 |
Diese Zahlen lassen sich für die Sekundarstufe 1 mit einem Durchschnitt von 2,65% belegen. Eine Begründung hierfür könnte sein, dass das Fach Informatik relativ spät an den Hochschulen angeboten wurde. Vor den 90er Jahren war es nicht möglich, dieses Fach zu studieren. Daraus folgt, dass sehr viele Lehrkräfte dieses Fach fachfremd unterrichten.
H3 Die Qualität des Unterrichts kann durch den technischen Kompetenzmangel beeinflusst werden
Die Hypothese H3 lässt sich durch die Fragen
- 13. Kann ein Mangel an Medienkompetenz die Qualität des Unterrichts (mit Medien) beeinflussen und möglicherweise auch reduzieren?
- 14. Lehrkräfte können auch ohne informatische Fachkenntnisse zuverlässig die Gefahren im Web, im Mediengebrauch oder auch im Gebrauch der Technologien erkennen und bewerkstelligen.
Die Ergebnisse zeigen einen ziemlich klaren Einfluss des Medienkompetenzmangels auf die Qualität des Unterrichts: 92% antworteten ja odereher ja. Kaum jemand glaubt, dass der Unterricht nicht davon beeinflusst wird. 63% glaube eher nicht daran, dass Gefahren auch ohne informatische Kenntnisse zuverlässig erkannt werden können.
Daraus kann geschlossen werden, dass ein Kompetenzmangel den Unterricht beeinflusst und als Ursache von mehreren Gefahren empfunden wird.
H4 Bedarf einer allgemeinen IKT-Grundbildung
Die Hypothese H4 lässt sich durch die Antworte der Frage Das Fach Informatik tritt an den Pädagogischen Hochschulen immer mehr in den Hintergrund. Was halten Sie davon? evaluieren. Die mögliche Antworte waren:
- Jeder sollte eine Grundausbildung in der Medienbildung erhalten
- Es bedarf keiner Grundausbildung
- Ich weiß es nicht
Wie in der Abbildung oben gezeigt, hat eine deutliche Mehrheit (92%) den Bedarf einer Grundausbildung gewählt, während 2% keine Grundausbildung fordern und 5% keine Antwort wusste.
H5 Fachintegration noch umstritten
Zur Fächerintegration wurde die Frage Die Medienbildung findet derzeit fächerintegriert statt. Wie stehen Sie dazu? gestellt.
Die Antworten in Abbildung oben sind ziemlich gleich geteilt, wie man sehr gut der Grafik entnehmen kann.
Durch diese Antworten geht hervor, dass die Fächerintegration noch von vielen als eine gute Methode gesehen wird, um die Technologien einzuführen, aber auch von vielen als nicht geeignet. Diese Thematik ist daher noch sehr umstritten.
Perspektiven
In diesem Artikel haben wir über eine Umfrage an Schulen in Baden-Württemberg berichtet, die über die Perzeption am Bedarf einer Grundbildung in Medien- und Informationstechnologien fragt. Diese Umfrage versucht die Darstellung der Kompetenzen, des Kompetenzenmangels und der Risiken, die daraus entstehen, abzufragen.
Die folgende Hypothesen sind validiert worden:
- H2: Die Lehrer, die Informatik als Studienfach hatten, sind weniger als 20%.
- H3: Ein Mangel an technischen Kompetenzen in den medien-relevanten Technologien kann die Qualität der Lehre beeinflussen.
- H4: Der Bedarf an einer allgemeinen Grundausbildung in Informationstechnologien wird gefordert.
- H5: Die Methode, Informatik fächerintegriert zu vermitteln, ist umstritten.
Während die folgende Hypothese sich wiedergelegt hat:
- H1: Es herrscht ein grosser Mangel an Erfahrungen und Selbstvertrauen bei der Wissensvermittlung der Informations- und Medientechnologien.
Vergleichbarkeit der Lehre der Technologien
Während die Vermittlung der Themen der Informations- und Medientechnologien einen klaren Auftrag an alle LehrerInnen in Baden-Württemberg hat (was der Kultusminister A. Stoch noch öffentlich wiederholt hat [St14], sind weniger als 3% der Lehrkräfte aktuell ausgebildet. Während viele empfinden, dass die Kenntnisse der Kollegen ausreichend sind, bestätigen fast alle, dass ein Mangel an Medienkompetenz die Qualität des Unterrichts und die Professionalität des Umgangs (indem, zB, Gefahren erkannt werden) beeinträchtigt werden. Wir können hier behaupten, dass die Kenntnisse der Lehrkräften wahrscheinlich sehr inhomogen sind, daher ist eine gemeinsame Grundlage nicht unbedingt gesichert.
Wenn wir jetzt dazu gewillt sind Lehrkräften eine intensive Grundausbildung in der Medienbildung zu ermöglichen, können diese auch die SchülerInnen kompetenter und gezielter anleiten. Dies hat zur Folge, dass zukünftige Lehramtsstudenten mit einer soliden Medienbildung an die Hochschule kommen. Mit diesen schon vorhandenen Grundlagen könnte der Fokus nicht mehr auf der Medienlehre sondern auf der Medienkunde und deren Didaktik liegen.
Dieses könnte auch als Konsequenz stehen, dass eine Vergleichbarkeit des Kompetenzerwerbprozesses nicht erreicht und wahrscheinlich auch nicht gesucht wird. Eine solche Vergleichbarkeit könnte durch die Verwendung von Schulbüchern erreicht werden. Wahrscheinlich könnte diese durch eine Kompetenzverfolgung ähnlich zu den französischen B2i1. Sie könnte auch durch die Einführung von typischen Realisierungen mit gemeinsame Kriterien erreicht werden.
Generationswende?
Wie wir gesehen haben ist eine geringe Anzahl an studierten InformatikleherInnen vorhanden, was auf die späte Einführung des Faches Informatik an den Hochschulen zurück zu führen sein könnte.
Allerdings ist die Erwartung der Gesellschaft und des Ministeriums gegenüber den LehrerInnen sehr gross: alle SchülerInnen sollten diese Technologien in der Schule beigebracht bekommen. Wir befinden uns an einem Punkt, bei dem die angehenden LehrerInnen einen systematische Vermittlung der Grundlagen der Medienbildung erhalten sollten. Dies bestätig auch die Umfrage, wobei 92% der Meinung sind, dass jede Lehrkraft eine Grundausbildung erhalten sollte. Daher ist es die Aufgabe der Hochschulen, die angehenden LehrerInnen auf diese grosse Aufgabe der Medienbildung vorzubreiten.
Die Intensität, Erfahrungen, Experimentierungsbereitschaft und praktischen Kenntnisse der medienbasierten Umgebungen stellt eine noch deutliche Trennung zwischen LehrerInnen und SchülerInnen in der Medienverwendung: Kann dieses kapitalisiert werden, um diese Wende anzutreten? Zum Beispiel wie bei Medienscouts 2 oder indem manche Schülern die Lehrern helfen? Solche Rolleninversionen sind noch nicht verbreitet und brauchen grosse sozialen Anpassungen. Die Expertise des Lehrers, als Berater und als Visionnaire scheint bei solchen Situationen noch sehr wichtig zu sein.
Literaturverzeichnis
[Bi14] Biselli, Anna: _Medienkompetenz, quo vadis? Teil II: Informatik und Co. an deutschen Schulen — Bestandsaufnahme_. Netzpolitik.orG, (21), März 2014. Erreichbar auf Netzpolitik.org.
[Bo14] Bos, Wilfried; Eickelmann, Birgit; Gerick, Julia; Goldhammer, Frank; Schaumburg, Heike; Schwippert, Knut; Senkbeil, Martin; Schulz-Zander, Renate; Wendt, Heike: _Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich_. Waxmann Verlag GmbH, Steinfurter Str. 555, 48159 Münster, 2014. Verfügbar auf waxmann.com.
[FPR14] Feierabend, Sabine; Plankenhorn, Theresa; Rathgeb, Thomas: _JIM 2014, Jugend, Information, (Multi-) Media_. Online, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Nov 2014. Verfügbar auf mpfs.de.
[MfK04] Ministerium für Kultus, Jugend, und Sport: Bildungsstandards für informationstechnische Grundbildung — Realschule — Klasse 6, 8, 10. Herausgegeben als Teil des Bildungsplan 2004., Feb 2004. Verfügbar auf bildung-staerkt-menschen.de.
[RJ15] Rummel, Matthias; Jaklin, Peter: Mediencurriculum — Sekundarstufe 1. Online in verschiedene Zugängen präsentiert. Durch das Landemedienzentrum Baden-Württemberg veröffentlicht und gepflegt. März 2015. Aktuelle Fassung verfügbar auf matrix.lmz-bw.
[St14] Stoch (MdL)} Andreas; Knapp, Werner; Witte, Sarah; Hermann, Michael: Berufsfeld Bildung — Entwicklungen im schulischen und ausserschulischen Bereich. öffentliches Gespräch an der Pädagogische Hochschule Weingarten, 23. Okt 2014.
[ZM11] Zylka, Johannes; Müller, Wolfgang: Fundierung digitaler Medien im formalen Bildungswesen am Beispiel einer Fallstudie zu digitalen Medienkompetenzen, Jgg. Wissensgemeinschaften — Digitale Medien - Öffnung und Offenheit in Forschung und Lehre in GMW Tagungsband. Waxmann Verlag GmbH, Sept. 2011. Verfügbar auf qucosa.de.
Notizen
Das B2i, Brevet Informatique et Internet, ist eine Sammlung von didaktischen Massnahmen zur Lehre der Web- und Computertechnischen Fähigkeiten in Frankreich. Sie ist durch ein konkrete Verfolung durch die individuellen Kompetenzen zwischen den Lehrern gesehen. Mehr Informationen dazu bei dem Ministère de l'Éducation National, wo auch ein Laufzettel gesehen werden kann (Feuillet de position). Dieses parallelen Kompetenzzertifikat ist von professionellen Kompetenzzertifikaten C2i1 und C2i2, die, zum Beispiel, alle Lehrer belegen müssen.
MedienScouts ist eine Initiative die Methoden der Peer-Tutoring anzuwenden, um die Grundlagen der Medienkunde zu vermitteln. Siehe medienscouts.net.